All die Möglichkeiten

Space_Ausstellung

Stell‘ dir vor, du könntest hinfliegen wohin du wolltest. Zu jedem Planeten in egal welcher Galaxie.

Wohin würdest du fliegen?

Würdest du jeden Planeten erkunden wollen, der dir begegnet? Würdest du umherfliegen und könntest dich nicht entscheiden, wo du landen solltest?

Ich selbst bin gerade in solch einer Situation – im übertragenen Sinne natürlich.
Sitze in einem fantastischen Raumschiff, dessen zahlreiche Funktionen ich noch nicht einmal alle kenne.

Das Universum überwältigt mich. Unendlich viele Sterne glitzern und funkeln im All. Ich kann Planeten erkennen, und die Weite dieser ersten Galaxie nur erahnen.

Wohin soll ich fliegen? Wie fliegt man, wenn man kein Ziel hat? Jedenfalls kein konkretes. Und wenn man nicht weiß, wie man dorthin kommt?

Einfach loszufliegen kostet mich Überwindung. Die Aussichten sind atemberaubend.

Die Geschichte von Sonne und Mond

Seit jeher ist die Schlange das Zeichen der Fruchtbarkeit.

Eines Tages gebar sie die Sonne und die Herzen wurden erwärmt. Weniger als zwei Jahre später gebar sie den Mond und die Gemüter wurden geklärt.

Die Sonne und der Mond stritten viel, aber da sie sich im Grunde liebten, einigten die Geschwister sich darauf, die Zeit in Tag und Nacht zu teilen. So hatte jeder eine Zeit, um die Menschen mit ihren Gaben zu beschenken.

An ganz besonderen Tagen, die selten vorkommen, versuchen Sonne und Mond ihren Einklang der Welt zu zeigen. Sie tanzen immerfort mit der Erde im kosmischen Kreis.

Doch an diesen besonderen Tagen stellen sie sich so voreinander, dass der eine den anderen verdeckt. Kaum ein Mensch versteht es, doch dies bedeutet eine Umarmung der mächtigen Geschwister.

Die Einzige, die das seit jeher weiß, ist die Mutter der beiden: Die Schlange. Sie zischelt den Menschen das Geheimnis dieser kosmischen Einigkeit zu. Doch die Menschen halten diese Großartigkeit nicht für möglich, weil sie nicht auf ihre Herzen hören und vertrauen. Daher fürchten sie die Schlange und bezeichnen sie als gefährlich.

Eines Tages jedoch werden die Menschen verstehen. Sie werden keine Angst mehr haben. Und dann werden Sonne und Mond die Zeit für reif halten, gemeinsam um die Erde zu wandeln. Oder sie verabschieden sich, um in anderen Galaxien ihre Gaben zu nutzen, um entfernte Welten zu beschenken.

Doch bis dahin zischelt die Schlange leise weiter. Nur die Mutigen werden ihr zuhören.

Und Sonne und Mond werden sich bis dahin weiter die Zeit teilen.

Tags wärmt die Sonne die Herzen.

Nachts klärt der Mond die Gemüter.

Sonstiges

Es ist das

Sonstige, das, was

in keine Kategorie passt.

Üblicherweise.

Themen, die keiner zuordnen kann,

oder will. Was willst du denn

mit deinem Sonstigen?

Das ausdrücken, das was alles

sonst noch ist. Das,

was übrig ist, wenn man alles andere fein einsortiert hat.

Hast du mal darüber nachgedacht?

Es ist das Sammelsurium der wertvollen und individuellen

Gedankengänge, die keiner nachvollziehen muss. Ist ja nur unter Sonstiges.

Degradierung hat noch nie gut getan. Nichts und Niemandem.

Daher also dieses Poetry geslammte Etwas, das

was du unter Sonstiges findest.

Klingt auch nach Abwertung? Ist es nicht, denn

es hat eine eigene Kategorie

ganz für sich allein

bekommen.

Dong! Dong! Dong! Alle wach?

Von Natur aus bin ich ein Frühaufsteher. Ja, wirklich. Ich gehöre zu den Menschen mit einem sogenannten frühen Biorhythmus. So weit so gut.

Zugegebenermaßen hat es sich seit meiner Kindheit insofern geändert, als dass ich nicht mehr morgens um 6 Uhr glockenwach in meinem Zimmer sitze. Oder meine Familie wecke, weil mir langweilig ist. Die Zeiten sind vorbei. Inzwischen kann ich auch gut mal bis halb zehn ausschlafen. Jedenfalls wenn ich nach ein Uhr nachts zu Bett ging.

Ist für manche ja Standard. Bis in die Puppen aufzubleiben. Mit viereckigen Augen weil man sich eine Serie nach der nächsten reinzieht. Bei mir geht das maximal bis Mitternacht. Dann macht mein Körper ohne zu fragen die Luken dicht. Wie so eine stämmige Wirtshausfrau, die weiß, wann’s genug ist und mit Schwung die Vorhänge zuzieht. „Ist morjen schließlich wieder früh Tach!“ Weißte Bescheid …

Das sind Dinge, mit denen man sich arrangieren kann. Worauf ich allerdings geradezu allergisch reagiere, ist Presslufthammerkrach ab sieben Uhr in der Früh‘. Das geht für mich gar nicht. Da bekomme selbst ich als einer der wenigen gut gelaunten Morgenmenschen – ja, die gibt’s noch, wenn auch meist anonym, denn sonst drohte ihnen womöglich ein Sh*tstorm auf Facebook – zu viel. Das ertragen meine Vogelgesang-gewöhnten Ohren nicht. Wenn vor dem Frühstückstee schon mit Hämmern auf Eisenträger eingekloppt wird und Hochleistungsbohrer gefühlt die Zimmerwand und mein Trommelfell gleich mit malträtieren. Da kriege auch ich schlechte Laune.

Aber die Wut ist nicht nur ungut fürs Gemüt, sondern auch für’s Gesicht. Die Falten kriegt man nicht so schnell wieder geglättet. Also was tun?

Die Lösung klingt simpel: Früher als der Krach aufstehen. Hieße dann um 6 Uhr… Ach ja, wie in alten Zeiten als das noch von ganz allein ging. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Und allen, die den Luxus der Stille am Morgen genießen können, wünsche ich selige Träume.