Januar 2018

Wir wollen so viel.

Alles soll möglichst schnell möglichst effizient passieren. Neue Fitness-Ziele, Aufstieg im Job, mehr Quali-Time mit der Familie, endlich den richtigen Partner und wenn’s geht auch noch Zeit für sich selbst. Hinzu kommen (vermeintliche) Ansprüche von außen. Kümmere dich um Wohnung, Papierkram,  Kultur – und wann hast du eigentlich zuletzt deine Freunde besucht?

Und jetzt kommt da noch jemand mit Persönlichkeitsentwicklung. Nicht gerade unter den Top 3 der meisten Prio-Listen. 😀

Was ich mehr als verständlich finde. Einerseits.

Andererseits funktioniert dieses übers Knie brechen von Plänen, das eiserne Umsetzen der Jahresvorsätze und dergleichen nicht. Auch wenn man es noch so gut organisiert und sogar diszipliniert ist. Wieso nicht?

Die Antwort darauf ist relativ simpel: Weil es nicht aus dem Herzen kommt. Und das, was wir nicht mit Freude tun, weil wir es wirklich tun wollen, klappt auf lange Sicht nicht. Dabei ist das ein dehnbarer Begriff. Ich kenne mittlerweile viele Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, Dinge durchzuziehen. Sowas genießt in unserer Gesellschaft ja auch ein hohes Ansehen. Doch was bringt es uns, Vorhaben umzusetzen, wenn uns weder die Umsetzung Spaß macht, noch das Ergebnis wahrhaftiges Glück bedeutet?

Uns kann nichts glücklich machen. Wir können nur glücklich sein…

Also wie sind wir glücklich? Oder anders gefragt: Wann sind wir glücklich? Auch wenn die individuelle Antwort darauf höchst unterschiedlich ausfällt, so bleibt es im Kern die gleiche Aussage:

Wenn wir das tun, was unserer Persönlichkeit entspricht.

Wie wäre es, wenn wir immer wieder überprüften, inwieweit unser Handeln unseren Wünschen entspricht?

Klar, es gibt Dinge, die erledigt werden „müssen“. Aber wenn wir es genau betrachten, macht das den geringsten Teil unserer Zeit aus. Auch in einer leistungsorientierten Gesellschaft können wir unsere Träume realisieren. Die Einzigen, die dafür verantwortlich sind, sind wir selbst.

Jahrelang arbeiten wir hart, um irgendwann „frei“ zu sein, das tun zu können, was wir schon immer wollten. Aber warum warten?

Genauso gut können wir schon jetzt frei sein. Wir können genau jetzt anfangen, uns darüber klar zu werden, was wir wirklich wollen.

Oftmals haben wir unsere Träume als utopisch oder unerreichbar abgestempelt. Aus Angst davor, enttäuscht zu sein, falls wir sie nicht erreichen. Doch was, wenn wir sie Stück für Stück realisieren?

Dafür ist Persönlichkeitsentwicklung zum Beispiel sehr hilfreich. Es bedeutet unter anderem, uns wichtig genug zu nehmen, um unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Sofern uns bewusst ist, was wir wollen, was wir liebend gerne tun, kommen wir an den Punkt der Umsetzung.

Relativ bald begegnen wir den Denkmustern, die wir über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg etabliert haben. Und auch da kann es helfen, sich mit der Entwicklung seiner Persönlichkeit zu beschäftigen. Sind wir uns im Klaren darüber, warum wir bestimmte Betrachtungsweisen einnehmen,  haben wir bereits den ersten Schritt gemacht.

Nun wird es immer leichter uns davon zu lösen, auf den immer gleichen Pfaden zu wandeln und stattdessen neue Wege beschreiten.

Wege, die wir uns aussuchen.

Wieso ich mich für drei Wochen vegan ernähre – Teil 2

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Ich war also mit meiner Ernährung ganz zufrieden. Doch dann kam: Ein Geburtstag, ein Urlaub, noch ein Geburtstag, der Sommer und mit der Zeit wurde ich immer nachlässiger. Unterwegs war ich nicht mehr so streng mit der Auswahl, es gab häufiger mal wieder Brot, Brötchen, Käse, Fleisch und vieles andere.  Und offen gesagt störte es mich nicht.

Ich bin generell ein sehr freiheitsliebender Mensch und folge meist nur Regeln, deren Sinn ich anerkenne. Bei dieser Diät = Ernährungsform fehlte mir auf Dauer wohl die Überzeugung. Bis auf den Konsum von Kuhmilch. Meine Freundin V. startete zu der Zeit ihren veganen Lebensstil. Wir führten mal ein Gespräch über Milchkühe und bei der Erkenntnis wie mit ihnen umgegangen wird, gruselte es mich.

Bis auf Kaffee und Alkohol zu verzichten, was ich beides prinzipiell nicht trinke, hielt ich mich nicht mehr an die Tipps meiner Bekannten. Ich war also wieder in mein ursprüngliches Ernährungsmuster gefallen. Da half auch viel Gemüse nicht, den Rest auszugleichen.

So vergingen die Monate. Ich zog nach Hamburg, war in verschiedenen Nebenjobs tätig, verbrachte sehr viel Zeit mit unseren Tieren und auf dem Land und machte mir selbst emotional und mental die Hölle heiß, weil ich nicht wusste, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Studieren wollte ich nicht mehr, fand auch keine Ausbildung die mich interessierte und fühlte mich in einer Sackgasse. Dieser alltägliche Grundpegel an nagendem Stress spiegelte sich auch sehr bald in meinem Gesundheitszustand wider. Meine Haut wurde immer schlechter, mein Bauch wölbte sich auf ungesunde Weise und ich bekam Verdauungsprobleme. Aus Sorge vor den unmittelbaren Konsequenzen begann ich regelmäßige Mahlzeiten durch Überbrückungssnacks zu ersetzen. Reiswaffeln, Bananen, Sonnenblumenkerne. Ab und an ein Müsliriegel im Auto. Leute, das ist großer Mist. Es ging mir, wen wundert es, immer schlechter. Dabei schob ich es immer auf „keine Zeit mir was zu kochen“. Ich schob es so lange auf, bis ich richtig Hunger bekam, aber dann ja „schnell los“ musste. Mir verging der Appetit. Dabei liebe ich gutes Essen!

Das Schwierigste an solchen Zuständen ist, sie zu erkennen. Denn nur wenn man sich anschaut, wie es einem geht, was man sich antut und warum, dann kann man es auch ändern. Bewusst wählen.