Ein Umzug ist unter den TOP 10 der emotionalsten Ereignisse im Leben eines Menschen. Wieso eigentlich? Man lebt irgendwo, entscheidet sich dann, woanders zu leben, räumt sein Hab und Gut in Kartons, fährt zum Woanders und räumt sie dort wieder aus. Zack, fertig.
Klar, man könnte jetzt argumentieren, dass es damit ja noch lange nicht getan sei, dass es noch tausenderlei andere Dinge zu beachten gilt. Das Internet ist voller Listen, die man unbedingt abarbeiten sollte, um ja nichts zu vergessen. Als ob. Selbst wenn man sämtliche Listen des World Wide Web ausdrucken und genauestens beherzigen sollte, bliebe da immer noch irgendetwas, das man vergessen könnte. Und wenn man es selbst ist … Haha, schonmal vom eigenen Umzugswagen stehen gelassen worden?
Abgesehen also von allen wirklich wesentlichen und weniger wichtigen Punkten gibt’s da ja auch noch sowas wie Kosten. Schließlich wollen Handwerker, Postbeamte, Speditionsangestellte und viele mehr für ihre Arbeit entlohnt werden. Wer noch nicht so oft umgezogen ist, staunt manches Mal, wen und was es alles zu organisieren gilt. Habe selbst auch gestaunt. Verschone euch mit Details.
Man kann auch versuchen, sich vor der Planung zu drücken. Wie zum Beispiel als ich feststellte, dass das Einrichten einer Halteverbots-Zone pro Ort genauso viel kosten sollte, wie der Miettransporter … Das sehe ich nicht ein. Wozu gibt es einen Warnblinker? Der wird schließlich nicht berechnet. Also StVO–Augen zu und durch.
Kennt ihr das, wenn man unbedingt ausmisten will? All den überflüssigen Kram aus der Wohnung verbannen, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hat – ob man wollte oder nicht. Wenn das mal so einfach wäre. Es soll ja Leute geben, die da radikal sein können. Brauch‘ ich das? – Nein. – Weg damit. Bemerkenswert. So ist das bei mir eher nicht. Da wird schon die Beantwortung der Frage ausgeweitet zu einer Philosophie des Bedarfs und – verhängnisvollerweise – der Ästhetik. Brauchen tut man eh nichts, aber haben ist schön. Vor allem, weil es so gut zu diesem und jenem passt. Also kommt es doch mit in das neue Heim. Super. Aber ich kann ja beim Auspacken einen Kann-weg-Karton hinstellen … Netter Versuch.
Die Realität sieht da anders aus. Man ist froh, wenn man nach Wochen dann auch den letzten Pappkarton geleert hat, seinen Inhalt in irgendeinem Regal verstaut hat – kann ich später noch sinnvoll einsortieren – und das Pappviereck nun zur Zweidimensionalität gefaltet hat. Puuuuh… endlich.
Wenn das geschafft ist, bleibt ja nur noch die Beschaffung und Installation von beleuchteten Badezimmerschränken, Garderobenhaken, Waschmaschinen, Spiegeln, Handtuchhaltern, Lampenschirmen …
Mein Fazit: Umziehen ist toll! Wirklich! Jedenfalls im Nachhinein betrachtet. Also, korrigiere: Umgezogen sein ist toll! 😉