Von Natur aus bin ich ein Frühaufsteher. Ja, wirklich. Ich gehöre zu den Menschen mit einem sogenannten frühen Biorhythmus. So weit so gut.
Zugegebenermaßen hat es sich seit meiner Kindheit insofern geändert, als dass ich nicht mehr morgens um 6 Uhr glockenwach in meinem Zimmer sitze. Oder meine Familie wecke, weil mir langweilig ist. Die Zeiten sind vorbei. Inzwischen kann ich auch gut mal bis halb zehn ausschlafen. Jedenfalls wenn ich nach ein Uhr nachts zu Bett ging.
Ist für manche ja Standard. Bis in die Puppen aufzubleiben. Mit viereckigen Augen weil man sich eine Serie nach der nächsten reinzieht. Bei mir geht das maximal bis Mitternacht. Dann macht mein Körper ohne zu fragen die Luken dicht. Wie so eine stämmige Wirtshausfrau, die weiß, wann’s genug ist und mit Schwung die Vorhänge zuzieht. „Ist morjen schließlich wieder früh Tach!“ Weißte Bescheid …
Das sind Dinge, mit denen man sich arrangieren kann. Worauf ich allerdings geradezu allergisch reagiere, ist Presslufthammerkrach ab sieben Uhr in der Früh‘. Das geht für mich gar nicht. Da bekomme selbst ich als einer der wenigen gut gelaunten Morgenmenschen – ja, die gibt’s noch, wenn auch meist anonym, denn sonst drohte ihnen womöglich ein Sh*tstorm auf Facebook – zu viel. Das ertragen meine Vogelgesang-gewöhnten Ohren nicht. Wenn vor dem Frühstückstee schon mit Hämmern auf Eisenträger eingekloppt wird und Hochleistungsbohrer gefühlt die Zimmerwand und mein Trommelfell gleich mit malträtieren. Da kriege auch ich schlechte Laune.
Aber die Wut ist nicht nur ungut fürs Gemüt, sondern auch für’s Gesicht. Die Falten kriegt man nicht so schnell wieder geglättet. Also was tun?
Die Lösung klingt simpel: Früher als der Krach aufstehen. Hieße dann um 6 Uhr… Ach ja, wie in alten Zeiten als das noch von ganz allein ging. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Und allen, die den Luxus der Stille am Morgen genießen können, wünsche ich selige Träume.