Sonstiges

Es ist das

Sonstige, das, was

in keine Kategorie passt.

Üblicherweise.

Themen, die keiner zuordnen kann,

oder will. Was willst du denn

mit deinem Sonstigen?

Das ausdrücken, das was alles

sonst noch ist. Das,

was übrig ist, wenn man alles andere fein einsortiert hat.

Hast du mal darüber nachgedacht?

Es ist das Sammelsurium der wertvollen und individuellen

Gedankengänge, die keiner nachvollziehen muss. Ist ja nur unter Sonstiges.

Degradierung hat noch nie gut getan. Nichts und Niemandem.

Daher also dieses Poetry geslammte Etwas, das

was du unter Sonstiges findest.

Klingt auch nach Abwertung? Ist es nicht, denn

es hat eine eigene Kategorie

ganz für sich allein

bekommen.

Dong! Dong! Dong! Alle wach?

Von Natur aus bin ich ein Frühaufsteher. Ja, wirklich. Ich gehöre zu den Menschen mit einem sogenannten frühen Biorhythmus. So weit so gut.

Zugegebenermaßen hat es sich seit meiner Kindheit insofern geändert, als dass ich nicht mehr morgens um 6 Uhr glockenwach in meinem Zimmer sitze. Oder meine Familie wecke, weil mir langweilig ist. Die Zeiten sind vorbei. Inzwischen kann ich auch gut mal bis halb zehn ausschlafen. Jedenfalls wenn ich nach ein Uhr nachts zu Bett ging.

Ist für manche ja Standard. Bis in die Puppen aufzubleiben. Mit viereckigen Augen weil man sich eine Serie nach der nächsten reinzieht. Bei mir geht das maximal bis Mitternacht. Dann macht mein Körper ohne zu fragen die Luken dicht. Wie so eine stämmige Wirtshausfrau, die weiß, wann’s genug ist und mit Schwung die Vorhänge zuzieht. „Ist morjen schließlich wieder früh Tach!“ Weißte Bescheid …

Das sind Dinge, mit denen man sich arrangieren kann. Worauf ich allerdings geradezu allergisch reagiere, ist Presslufthammerkrach ab sieben Uhr in der Früh‘. Das geht für mich gar nicht. Da bekomme selbst ich als einer der wenigen gut gelaunten Morgenmenschen – ja, die gibt’s noch, wenn auch meist anonym, denn sonst drohte ihnen womöglich ein Sh*tstorm auf Facebook – zu viel. Das ertragen meine Vogelgesang-gewöhnten Ohren nicht. Wenn vor dem Frühstückstee schon mit Hämmern auf Eisenträger eingekloppt wird und Hochleistungsbohrer gefühlt die Zimmerwand und mein Trommelfell gleich mit malträtieren. Da kriege auch ich schlechte Laune.

Aber die Wut ist nicht nur ungut fürs Gemüt, sondern auch für’s Gesicht. Die Falten kriegt man nicht so schnell wieder geglättet. Also was tun?

Die Lösung klingt simpel: Früher als der Krach aufstehen. Hieße dann um 6 Uhr… Ach ja, wie in alten Zeiten als das noch von ganz allein ging. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Und allen, die den Luxus der Stille am Morgen genießen können, wünsche ich selige Träume.

Das rote Pferd – nicht das Blaue

Das Ölgemälde mittleren Formates „Pferd in Landschaft“ von Franz Marc aus dem Jahre 1910 besticht auf den ersten Blick durch seine Farbigkeit. Kaum ein anderer Künstler weiß so großeTeile des Bildes mit einer einzelnen und sehr intensiven Farbe zu füllen, ohne dass es stümperhaft wirkt. Kritiker könnten es kindisch nennen, jedoch wäre dies wiederum eher als Kompliment zu deuten, da Kinder mit einer verblüffenden Treffsicherheit Reales zweidimensional auf Papier bannen können, ohne sich der üblichen, gewohnten, tradierten Mittel zu bedienen (Pferd braun, Gras grün usw.). Continue reading

Huyendo la crítica – Pedros Abenteuer

Das Antiquariat war schon lange nicht mehr besucht worden. Außer Pedro und seinen Freunden kam kaum einer hierher. Deshalb war der Señor Calabaza auch meistens in seinem Haus, das durch eine kleine Hintertür zum Laden für alte Dinge zu erreichen war. Der Spott über seinen Namen (Calabaza = Kürbis, umgspr. Trottel) interessierte den alten Herren schon lange nicht mehr. Doch er wusste es zu schätzen, dass – obwohl sie sonst kleine Lausebengel gewesen waren – die nun bald Jugendlichen immer freundlich zu ihm gewesen waren. Daher ließ er sie auch gerne bei sich im Antiquariat ihren Nachmittag verbringen, wenn es draußen besonders heiß war.

Pedro war heute alleine hergekommen. Seine Mutter hatte genug mit den Kollegen von seinem Vater zu tun, die heute zu ihnen nach Hause eingeladen waren. Auch wenn er sich ungern die Schalen leckeren Essens seiner Mutter entgehen ließ, so konnte er doch getrost auf die dumpfen Sprüche der Männer verzichten, die ihm jedes Mal rieten, er solle sich doch etwas ordentlicher benehmen und zum Marktplatz gehen, um eines der hübsch angezogenen Mädchen zum Tanz aufzufordern. Continue reading